Kurzkundgebung auf dem Klinkerberg für eine klima- und menschenfreundliche Zukunft: Klimaschutz- & Verkehrswendeaktivist*innen fordern konsequentes Handeln, damit Kinder und Jugendliche ihre Schulwege eigenständig und sicher bewältigen können.
Augsburg 14.10.2024 - Mit einer 15 Minuten kurzen Kundgebung fordern die Klima- und Verkehrswendeaktivist*innen am Montagnachmittag eine klima- und menschenfreundliche Verkehrspolitik auf allen Ebenen in Stadt, Land und Bund. Um 17:30 Uhr beziehen sie dafür Position auf dem Klinkerberg.
Der Klinkerberg hat für manche Autofahrenden den Charakter einer Bergrennstrecke. Das macht seine Überquerung für Radfahrende und Fußgänger zur Herausforderung, zum Beispiel beim Abbiegen an der Kreuzung Klinkertorplatz. Die Stadt verschleppt bisher Maßnahmen, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu verbessern. Darum setzen sich Verkehrswendeaktivist*innen dafür ein, dass mit Querungshilfen, einspurige Verkehrsführung und/oder Tempo 30 Abhilfe geschaffen wird.
174.000 Opfer von Verkehrsunfällen, das ist die Bilanz des ersten Halbjahres 2024, wie die TAZ mit Bezug zu Zahlen des Statistischen Bundesamtes berichtet [1]. Anlässlich der neuesten Entwicklung rund um den Unfalltod von Radaktivist Andreas Mandalka wirft sie ein Schlaglicht darauf, welches Risiko für persönliches Leid vom Straßenverkehr ausgeht und wie hoch dabei der Anteil strafbarer Handlung ist, die wir als Gesellschaft tagtäglich mit einem Schulterzucken hinnehmen.
Es verwundert also nicht, wenn Eltern immer wieder ein ungutes Gefühl begleitet, wenn sie Ihren Nachwuchs alleine auf den Weg zu Schule schicken. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV, immer ist das Risiko mit dabei. Viele Eltern führen ihre Liebsten Schritt für Schritt an das richtige und umsichtig Verhalten im Straßenverkehr heran und die überwiegende Mehrheit der Verkehrsteilnehmer verhält sich rücksichtsvoll und zuvorkommend. Aber damit stößt die individuelle Verantwortung an ihre Grenzen und so wählen manche Eltern den Ausweg, ihr Kind mit dem Auto zur Schule zu fahren.
Deshalb müssen Entscheidungsträger*innen in Stadt und Land dafür Sorge tragen, dass Schulwege sicher sind. Denn in ihrer Verantwortung liegt eine lückenlose Rad- und Fußwegeinfrastruktur. In ihrer Verantwortung liegt die Beruhigung des Verkehrs, vor allem - aber nicht nur - im Umfeld von Schulen. In ihrer Verantwortung liegt ein zuverlässiger und attraktiver ÖPNV.
Und wer in seiner Kindheit die Erfahrung macht, seinen Alltag selbstbestimmt zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zu bewältigen, wird auch als Erwachsener das Auto als das sehen, was es ist, nähmlich ein Mittel der Mobilität unter vielen. Denn in einer klima- und menschenfreundlichen Stadt hat das Auto noch seinen Platz, aber Vorrang hat es nicht [2].
Mit den auf 15 Minuten begrenzten, dafür aber häufiger und an wechselnden Orten organisierten Versammlungen machen die Klima- und Verkehrswendeaktivist*innen auf die Versäumnisse in der aktuellen Verkehrspolitik aufmerksam. Die Orte, die für diese Kundgebungen gewählt werden, stehen dabei exemplarisch für konkrete Maßnahmen, mit denen eine menschen- und klimafreundliche Mobilitätswende möglich werden kann.
[1] TAZ- Kriminalitätsschwerpunkt Straßenverkehr: Mit aller Brutalität https://taz.de/Kriminalitaetsschwerpunkt-Strassenverkehr/!6041990/
[2] Die Mobilitätsstrategie des Augsburger Mobilitätsplans https://www.augsburg.de/buergerservice-rathaus/verkehr/augsburger-mobilitaetsplan/dokumente