Pressemitteilung von Wald statt Stahl am 8. April 2021

Ziviler Ungehorsam: Klimagerechtigkeitsaktivist*innen hängen Banner zum Schutz des Lohwalds auf

Sperrfrist Freitag (9.4.2021) 6:00 Uhr

[ Diese Pressemitteilung gab nicht das Klimacamp, sondern Wald statt Stahl heraus. Sie findet sich auf dieser Seite wegen der thematischen Relevanz der Bequemlichkeit halber trotzdem. ]

In der Nacht von Donnerstag (8.4.2021) auf Freitag (9.4.) hängten Klimagerechtigkeitsaktivist*innen des neu gegründeten Aktionsbündnisses „Wald statt Stahl“ in und um Meitingen mehrere Protestbanner zum Schutz des Lohwalds auf. Der Lohwald ist als Bannwald durch das bayerische Waldgesetz geschützt, soll nun aber der Erweiterung der Lech-Stahlwerke (LSW) zum Opfer fallen. Laut dem BUND Naturschutz Bayern e.V. ist er ökologisch besonders schützenswert [1] und erfüllt wichtige Lärm- und Emissionsschutzfunktionen. Ende Februar demonstrierten knapp 600 Bürger*innen mit einer Menschenkette für den Erhalt des Lohwalds, BR und AZ berichteten [2,3].

Die Aktionen von Wald statt Stahl richten sich nicht gegen die Arbeiter*innen des Stahlwerks, sondern dienen dem Ziel, die zukunftsfeindlichen Pläne der Stahlwerksführung zu verhindern. „Besitzer Max Aicher sind die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung und zukünftiger Generationen gleichgültig“, so Gwendolyn Rautenberg (19). „Im Zeitalter der Klimakrise einen Bannwald für einen ohnehin sehr CO₂-intensiven Betrieb roden? Das ist grotesk! Wir fordern Bürgermeister Michael Higl und die CSU auf, diesen Wahnsinnsplan zu stoppen und stattdessen eine nachhaltige Erweiterung des Lohwalds in die Wege zu leiten!“ Die Aktivist*innen kündigten weitere Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen die Rodungspläne an.

Wenn nötig, werden die Aktivist*innen von Wald statt Stahl den Lohwald nach dem Vorbild des Hambacher Forsts und des Dannenröder Walds besetzen und dort ein Baumhausdorf errichten. „Wenn die CSU keinen Respekt vor Ökosystemen hat und und ihren unbezifferbaren Wert geringschätzt, dann ändern vielleicht die  Polizeieinsatzkosten ihre Profitkalkulationen“, so Rautenberg weiter. Der Einsatz im Dannenröder Wald kostete 150 Millionen Euro [4] – „genug, um den gesamten öffentlichen Personennahverkehr in Hessen für vier Monate kostenlos zu machen“ [5].

[1] https://augsburg.bund-naturschutz.de/fileadmin/kreisgruppen/augsburg/Ortsgruppen/Meitingen/Stellungnahme_Lohwald_.pdf
[2] https://www.br.de/nachrichten/bayern/bannwaldrodung-fuer-lech-stahlwerke-umweltschuetzer-demonstrieren,SQK6YTp
[3] https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Hunderte-protestieren-lautstark-fuer-den-Erhalt-des-Lohwalds-bei-Meitingen-id59211951.html
[4] https://augsburg.klimacamp.eu/danni
[5] https://klimaschutz.madeingermany.lol/

Über das Aktionsbündnis

„Wald statt Stahl“ ist ein Zusammenschluss von Klimagerechtigkeitsaktivist*innen diverser Bewegungen aus Meitingen, Augsburg und weiteren Städten. Sie eint das Ziel, mit Aktionen und zivilem Ungehorsam den Meitinger Lohwald zu erhalten und seine Erweiterung einzufordern. Am 9.4.2021 fand die erste Aktion des Aktionsbündnisses statt, weitere werden folgen. „Wald statt Stahl“ agiert unabhängig vom Bannwald-Bündnis Unterer Lech, welches sich ebenfalls für den Erhalt des Lohwalds einsetzt.