Kurzkundgebung auf der Ludwigstraße für eine klima- und menschenfreundliche Zukunft: Klimaschutz- & Verkehrswendeaktivist*innen fordern mehr Platz für Menschen statt für Autos.

Augsburg 08.07.2024 - Mit einer 15 Minuten kurzen Kundgebung fordern die Klima- und Verkehrswendeaktivist*innen am Montagnachmittag eine klima- und menschenfreundliche Verkehrspolitik auf allen Ebenen in Stadt, Land und Bund. Um 17:30 beziehen sie dafür Position auf der Ludwigstraße.

Erneut werden im ganzen Land Hitzerekorde gemeldet, aber hier lässt es sich gut aushalten. Die Vielzahl der Bäume, die fast von Fassade zu Fassade die Bürgersteige überspannen, spenden luftigen Schatten und Kühlung zugleich. Die Menschen flanieren trotz 30 Grad im Schatten entlang der Geschäfte und lassen sich von den Auslagen inspirieren oder genießen einfach den Flair der zur grünen Oase erwachten Innenstadt. Radfahrer huschen zügig auf der im Schatten angelegten Fahrradstraße vorbei und nur gelegentlich unterbricht ein vorbeifahrendes Auto oder ein Bus die friedliche Stimmung. So oder zumindest so ähnlich kann man sich mit ein wenig Fantasie die Ludwigstraße in Zukunft vorstellen.

Voraussetzung dafür ist, das wir als Gesellschaft erkennen, dass zwecks Klimaschutz und Umgang mit den Folgen der Klimakatastrophe die ganze Stadt den Menschen zurückgegeben werden muss. Das graue Band aus Grottenau, Ludwigstraße und Karlstraße wirkt bereits heute befremdlich, wenn man den Vorrang des motorisierten Individualverkehr nicht mehr als selbstverständlich hinnimmt. In Zukunft wäre es nur noch ein Mahnmal dafür, dass unsere Stadtgesellschaft die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt hat.

Deshalb fordern wir in unserer Stadt die schrittweise Neuverteilung des öffentlichen Raums zugunsten von Mensch und Natur. Durch die konsequente Umsetzung der Augsburger Mobilitätsstrategie [1] werden mehrspurige Hauptverkehrsachsen wie die Ludwigstraße ihre Bedeutung verlieren, weil die Menschen zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV ihre Mobilität leben. Dann werden wir erkennen, dass Menschen, Bäume und Lebensräume wichtiger sind als frei Fahrt für freie Egoisten.

Mit den auf 15 Minuten begrenzten, dafür aber häufiger und an wechselnden Orten organisierten Versammlungen machen die Klima- und Verkehrswendeaktivist*innen auf die Versäumnisse in der aktuellen Verkehrspolitik aufmerksam. Die Orte, die für diese Kundgebungen gewählt werden, stehen dabei exemplarisch für konkrete Maßnahmen, mit denen eine menschen- und klimafreundliche Mobilitätswende möglich werden kann.

[1] Die Mobilitätsstrategie des Augsburger Mobilitätsplans https://www.augsburg.de/buergerservice-rathaus/verkehr/augsburger-mobilitaetsplan/dokumente