Kurzkundgebung auf der Konrad-Adenauer-Allee für eine klima- und menschenfreundliche Zukunft: Klimaschutz- & Verkehrswendeaktivist*innen fordern echten Vorrang für Radfahrende auf der Fahrradstraße zwischen Kö und Theodor-Heuss-Platz.
Augsburg 10.06.2024 - Mit einer 15 Minuten kurzen Kundgebung fordern die Klima- und Verkehrswendeaktivist*innen am Montagnachmittag eine klima- und menschenfreundliche Verkehrspolitik auf allen Ebenen in Stadt, Land und Bund. Um 17:30 beziehen sie dafür Position auf der Konrad-Adenauer-Allee.
Zeichen 244.1 „Beginn einer Fahrradstraße“ lässt Hoffnung bei Fahrradfahrer*innen aufkommen. Hoffnung auf zügiges Vorrankommen, darauf nicht vom MIV behindert oder sogar gefährdet zu werden, Hoffnung nicht als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse behandelt zu werden. So zumindest sieht es die StVO in knappen Worten vor. Doch wir sind in Augsburg und der Weg zu echtem Vorrang für umweltfreundliche Verkehrsarten noch weit.
Auf stolzen 600 Metern Länge zeigt die Konrad-Adenauer-Allee wie man als Stadt sicher stellt, dass Radfahrende nicht ins Schwärmen geraten. Ein steter Strom von Kraftfahrzeugen mit teils hohem Tempo und zu oft ohne Rücksicht auf Verluste macht diese Fahrradstraße nicht zu einem sicheren Ort für Menschen. Und spätestens an der Einmündung auf die Kreuzung Theodor-Heuss Platz wird klar, die im Munde geführte Fahrradfreundlichkeit endet dort, wo der Kraftfahrzeugverkehr zurückstecken müsste.
Bild: Ein Verkehrsstau ist auf der Fahrradstraße Konrad-Adenauer-Allee leider keine Seltenheit.
Dabei zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Fraunhofer Instituts im Auftrag des ADFC [1], dass ein flächendeckend attraktiver und sicherer Fahrradverkehr großes Potential hat, den Klimaschutz im Verkehrssektor voranzubringen. Mit konsequent einladender Fahrradinfrastruktur, einem attraktiven Verbund mit dem ÖPNV und fahrradfreundlichen Kommunen lässt sich demnach der Fahrradverkehr flächendeckend verdreifachen. Die Mitte Mai mit breiter Mehrheit beschlossenen Mobilitätsstrategie der Stadt Augsburg [2] macht Hoffnung, dass das auch in der Stadtregierung verstanden worden ist. Nun ist politischer Mut und Umsetzungswille gefragt, um den markigen Worten konkrete Maßnahmen folgen zu lassen
Deshalb fordern wir die Stadt dazu auf, für einen echten Beitrag zu menschfreundlichen Verkehrs- und Begegnungsräumen sowie ernst gemeintem Klimaschutz den Vorrang für Radverkehr auf der Fahrradstraße Konrad-Adenauer-Allee in die Tat umzusetzen. Mit häufigen Kontrollen muss das geltende Tempolimit durchgesetzt werden, damit gefährliche Situation nicht irgendwann Konsequenzen nach sich ziehen. Ein Teilstück bis zur Kreuzung Theodor-Heuss-Platz soll für den Kraftfahrzeugverkehr als Einbahnstraße geführt werden, damit auch bei hohem Verkehrsaufkommen genug Raum ist, um als Radfahrer*in ungehindert vorwärts zu kommen. Und der Flickenteppich aus Radverkehrsinfrastruktur-Teilstücken muss endlich zu einem attraktiven Gesamtnetz aus Radvorrangrouten ausgebaut werden.
Mit den auf 15 Minuten begrenzten, dafür aber häufiger und an wechselnden Orten organisierten Versammlungen machen die Klima- und Verkehrswendeaktivist*innen auf die Versäumnisse in der aktuellen Verkehrspolitik aufmerksam. Die Orte, die für diese Kundgebungen gewählt werden, stehen dabei exemplarisch für konkrete Maßnahmen, mit denen eine menschen- und klimafreundliche Mobilitätswende möglich werden kann.
[1] ADFC - Der Radverkehr und sein Potenzial in Deutschland https://www.adfc.de/artikel/der-radverkehr-und-sein-potenzial-in-deutschland
[2] Stadt Augsburg Anlage 5 zu Beschlussvorlage BSV/24/10714 Die Mobilitätsstrategie des Augsburger Mobilitätsplans https://ratsinfo.augsburg.de