Gemeinsame Pressemitteilung von Fridays for Future Augsburg und Augsburger Klimacamp
Bei Fridays for Future Augsburg und am Augsburger Klimacamp nimmt man den aktuellen Stand des Mobilitätsplans zur Kenntnis. Zwar enthält er einige Punkte, welche die Aktivist*innen gut finden, aber Begeisterung breitet sich noch nicht aus. Schon mehrfach hatte sich die Stadt ein hehres Ziel gegeben – sich beispielsweise ein Restbudget von 9,7 Millionen Tonnen an CO₂-Äquivalenten gesetzt oder Fahrradstadt 2020 ausgerufen – und dann nichts zur Erreichung des jeweiligen Zieles folgen lassen. Auch der Mobilitätsplan besteht in seinem aktuellen Stand vorwiegend aus Zielen, nicht aus Maßnahmen.
Es gibt also gute Gründe kritisch zu sein, finden die Aktivist*innen. Dass der zweite Teil des Mobilitätsplans inklusive konkreten Maßnahmen erst 2026 nach den nächsten Kommunalwahlen fertiggestellt werden soll, führt zu noch mehr Misstrauen. „Ein Jahr warten auf die Ergebnisse der KlimaKom-Studie. Fünf Jahre warten auf den fertigen Mobilitätsplan. Was folgt danach? Weitere fünf Jahre Planungen zur Vorbereitung der Maßnahmenumsetzung?“, kommentiert Theo Döllmann (21) sarkastisch. Daher will man die Proteste für eine echte Mobilitätswende fortsetzen, bis zu beobachten ist, dass die Stadt Maßnahmen folgen lässt. Der nächste Streik von Fridays for Future Augsburg beginnt am 31.05. um 17 Uhr am Rathausplatz.
„Autos dominieren immer noch viel zu viel unser Denken und Handeln. Wir wurden über Jahrzehnte und werden immer noch zum Auto erzogen.“ erläuterte Felix Strobel (32). „Viele Menschen können sich nicht vorstellen, ihren Alltag mit ÖPNV und Fahrrad zu bewältigen, und das Unbekannte macht Angst. Das führt zu mutlosen politischen Entscheidungen. Dabei ging es nie um die Abschaffung von Autos. Lediglich vom verbreiteten Zwang zum Besitz eines eigenen Autos will man durch Schaffung guter Alternativen befreien.“ Am Klimacamp wünscht man sich mehr Mut und die klare Sichtbarkeit der ständigen Bekenntnisse der Stadt zu einer Mobilitätswende in Form von ambitionierten Maßnahmen anstatt halbherzigen Verkehrsversuchen. Für Augsburg gäbe es viel zu gewinnen, sowohl an Aufenthaltsqualität als auch an Verkehrssicherheit[1] und höhere Mobilität, auch für Minderjährige und Senior*innen.
[1] Siehe Folie 21 von Anlage 5 zur Beschlussvorlage im Ratsinformationssystem: https://ratsinfo.augsburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=17283 Darin wird der Stand Augsburgs bei Verkehrsunfällen und Personenschäden erläutert.