Pressemitteilung aus dem Augsburger Klimacamp und von Verkehrswendeaktivist*innen am 03.04.2024
Klima- und Verkehrswendeaktivist*innen kündigen 29 mal 15 Minuten Kurzkundgebungen für eine echte Mobilitäts- und Verkehrswende an
Seit einem Jahr machen wir nun mit der Serie von 15 Minuten Kurz-Kundgebungen auf die Missstände in der Augsburger Verkehrspolitik aufmerksam. Die Serie begann mit einer Demo an der Einmündung Kobelweg und mit der Idee, eine Protestform zu wählen, die Teil des Alltag werden kann - zwischen Kindergarten und Büro, den elterlichen Taxidiensten oder in der Mittagspause. Seitdem blicken wir auf eine Serie von nun 28 Kundgebungen zurück, die im Schnitt alle zwei Wochen auf Orte aufmerksam machen, die konkret und exemplarisch dafür stehen, wo der politische Gestaltungswille der Augsburger Regierungskoalition davor zurückschreckt, tatsächlich zu gestalten.
Mit unseren angemeldeten Kurz-Kundgebungen nehmen wir für 15 Minuten dem motorisierten Individualverkehr (MIV) sein Gewohnheitsrecht und stellen die Selbstverständlichkeit in Frage, mit der dem MIV immer noch Vorrang eingeräumt wird. Wir zeigen, wie lebenswert Orte sein können, ohne stetig vorbei rauschenden Verkehr. Wir zeigen, wie sich Radfahrer*innen und Fußgänger*innen sicher im Verkehr bewegen können, wenn sie als Teil davon ernst genommen werden. Wir zeigen, dass die Menge an Autos Teil des Problems ist und nicht Teil der Lösung.
Am Samstag, den 6. April, werden wir in 29 einzelnen 15 Minuten Kurz-Kundgebungen an die Orte zurückkehren, an denen wir bereits eine echte Mobilitäts- und Verkehrswende gefordert haben. Wir werden erneut auf die bestehenden Versäumnisse hinweisen, aber auch feiern, wo entscheidende Schritte hin zu einer klima- und menschenfreundlichen Verkehrspolitik unternommen wurden. Wir laden alle ein, Entscheider, Ortsansässige, Betroffene, uns zu begleiten, sich ein Bild zu machen und ins Gespräch zu kommen.
Warum tun wir das? Weil uns das politische Handeln nicht egal ist! Uns ist nicht egal, dass Fahrradwege im Nichts enden, weil dem Autoverkehr immer noch Vorrang eingeräumt wird. Uns ist nicht egal, dass trotz mehrerer Parkhäuser in unmittelbarer Nähe der öffentliche Raum nur für noch mehr Parkplätze genutzt wird, anstatt Klimaresilienz und Lebensqualität zu stärken. Uns ist nicht egal, dass der verfügbare Verkehrsraum für mehrspurige Straßen genutzt wird, anstatt für sichere Wege von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Uns ist nicht egal, dass Schulwege als gefährlich akzeptiert werden, anstatt die Gefahr, die vom Autoverkehr ausgeht, zu beheben. Und weil uns das alles nicht egal ist, werden wir weiter dafür einstehen, dass die politischen Entscheider*innen die Zukunft klima- und menschenfreundlich gestalten und nicht nur schlechte Gewohnheiten bewahren.