Gemeinsame Pressemitteilung von FFF Augsburg und Augsburger Klimacamp zum Windkraftausbau

Enttäuschung über Zwischenbericht zur Windkraft

Im Sachstandsbericht zur Windkraft konnten keine Fortschritte zum Ausbau der Windkraft auf städtischem Gebiet berichtet werden. Blockiert werden sie derzeit noch durch den Widerspruch der Bundeswehr, die ihre Einflugschneiße nach Lagerlechfeld bedroht sieht. Lediglich auf städtischen Waldflächen außerhalb des Stadtgebietes, beispielsweise bei Adelzhausen oder in der Oberpfalz, ist dieses Jahr noch mit Standortvorschlägen zu rechnen.

In Augsburgs Klimagerechtigkeitsbewegung vermisst man einen entschlosseneren Einsatz für Windkraft. „Was wir uns erwarten, ist das folgende Bekenntnis der Parteien: ‚Ja, wir wollen Windkraft auch bei uns. Wir haben die Bedeutung von lokaler Windkraft für die Energiewende verstanden.‘“, führt Julius Natrup (36) aus. „Aktuell haben wir nicht den Eindruck, dass das in allen Fraktionen des Stadtrates verstanden wird.“

Hintergrund des Wunsches nach lokaler Windenergie vor Ort: Solar- und Windenergie ergänzen sich gegenseitig und müssen daher beide ausgebaut werden. Zusätzlich braucht es Tagesspeicher und ausgebaute Netze, um Überschüsse dahin zu transportieren, wo sie benötigt werden. Versäumt man eine dieser vier Maßnahmen, so wird es richtig teuer. Wird die Windenergie nicht ausreichend ausgebaut – wie in Bayern geschehen – dann folgt eine Dauerbelastung des Strommarkts. Weite Teile des Winters muss dann Strom aus anderen Teilen des Landes herangeschafft werden. Dass dies sogar Konsequenzen für andere Länder hat und noch mehr, erklären Klimaaktivisten des Klimacamps in einem Artikel auf ihrer Webseite (https://www.klimacamp-augsburg.de/informationen/artikel/ausgeglichene_energiewende/). Auch mit Hinblick auf die Wärmewende und den vermehrten Einsatz von Wärmepumpen muss klar sein: Der Strom zum Heizen im Winter wird überwiegend aus Windkraft und nur sekundär aus Solarenergie gespeist werden.