Gemeinsame Pressemitteilung von FFF Augsburg und Augsburger Klimacamp zur Stadtklimaanlayse
In der Stadtratssitzung wurde die von der Stadt beaufragte Stadtklimaanalyse vorgestellt. Deren Endbericht zeigt vor allem: Die Klimakrise ist in Augsburg angekommen und sie wird bleiben. Wir alle sind Betroffene. Wir werden uns und unsere Stadt an die Veränderungen anpassen müssen. Schuld sind die Versäumnisse in der Klimapolitik der letzten Jahrzehnte. Aus dem Endbericht der Stadtklimaanalyse geht hervor, dass für zwei Drittel der bebauten Fläche Handlungspriorität besteht. Dort sind stadtklimatische Maßnahmen umzusetzen. Sonst können wir den Aufenthalt in diesen Gebieten bei fortschreitender Erdaufheizung in den Sommermonaten nicht erträglich halten – bei dem betrachteten Emissionsszenario wird der simulierte Zustand bereits 2040 eintreten.
Auch durch die anderen Tagesordnungspunkte zogen sich die bereits heute sichtbaren Folgen der Erdaufheizung wie ein roter Faden. Während der Diskussion um das Umweltbildungszentrum wurde die diesjährige Vertrocknung des größten bekannten deutschen Vorkommens von geschützten Sumpfgladiolen in der der Königsbrunner Heide angesprochen. Bei der Besprechung der Sturmschäden kam die durch den Klimawandel beförderte Trockenheit als Belastung für die Bäume ins Gespräch. Wie gravierend die zukünftigen Veränderungen ausfallen, hängt stark von den Klimaschutzmaßnahmen der kommenden Jahre und von den Versäumnissen der Gegenwart ab. Verglichen mit anderen Regionen auf der Welt hat Augsburg noch viel Glück. Wir sind noch mehr Verursacher*in als Opfer. Trotzdem wird es auch für Augsburg teuer. Tom Wolfskämpf von FFF Augsburg erklärt: „Konsequenter Klimaschutz ist um ein Vielfaches günstiger als die Folgekosten in Form von Schäden und Anpassungsmaßnahmen. Als Region, die deutlich höhere CO₂-Emissionen aufweist als der weltweite Durchschnitt, tragen wir eine besonders hohe Verantwortung.“
Der Endbericht unterstreicht auch die Wichtigkeit von Grünflächen und insbesondere Bäumen in der Stadt. Das Klimacamp sieht sein Engagment bestätigt. „Miserables Flächenmanagement führt dazu, dass in Augsburg immer noch Bäume an Stellen gefällt werden, wo dies nicht notwendig wäre. Erst mal alles fällen und dann im Anschluss ein paar neue Setzlinge pflanzen, ist nur allzu oft die Devise der Verantwortlichen. Dem versuchen wir mit Baumbesetzungen – wie am Reese-Gelände – entgegenzutreten.“, erläutert Ingo Blechschmidt. Auch der Schutz der Bäume am Bahnhofsvorplatz bleibt weiter auf der Agenda des Klimacamps. „Die im Endbericht vorgeschlagenen Maßnahmen weisen in die richtige Richtung. Stellt sich die Frage, ob sie umgesetzt werden oder die Stadt mit ihren Fällungen weitermacht.“