Pressemitteilung vom Augsburger Klimacamp am 1.5.2022

Klimaaktivist*innen verschenken gestohlenes Essen: Essen-Retten-Aktion vor Klimacamp

KORREKTUR
Eine kleine Korrektur zur morgigen Essen-Retten-Aktion, die in der unten stehenden Pressemitteilung beschrieben wurde:

Die Hehlerei muss auf 15:30 Uhr vorgezogen werden. Vielleicht können wir eine zweite Verschenkaktion auch zum ursprünglichen Termin 17:00 Uhr anbieten, das hängt auch von dem Verhalten der Behörden ab.

Ferner möchten wir auf den unmittelbaren Klimabezug der Aktion hinweisen. Die Lebensmittel, die Supermarktketten und andere Großkonzerne wegwerfen, verursachen in ihrer Herstellung trotzdem CO2- und Methan-Emissionen. Völlig unnötigerweise. Ein Gesetz gegen unternehmerische Lebensmittelverschwendung ist ein einfaches und wirksames Mittel, um diese Emissionen einzusparen.

Ursprüngliche Pressemitteilung

Am Dienstag, den 3.5.2022 verschenken Aktivist*innen ab 17:00 15:30 Uhr gerettete Lebensmittel vor dem Klimacamp am Moritzplatz. In den vergangenen Monaten sorgte diese Art Aktion bereits in Nürnberg für Aufsehen, wo deswegen Jesuitenpater Jörg Alt polizeilich vernommen wurde [1]. Jetzt bringen die Aktivist*innen dieses Konzept auch nach Augsburg.

Die verschenkten Lebensmittel wurden von den Aktivist*innen in den Nächten zuvor aus Mülltonnen von Supermärkten in Augsburg gerettet. Wer sich hierbei erwischen lässt, kann wegen Diebstahl oder sogar schwerem Diebstahl strafrechtlich verfolgt werden. „Trotz des Risikos strafrechtlich verfolgt zu werden gehen wir containern. Wir können nicht tatenlos mit ansehen, dass gute Lebensmittel im Müll landen anstatt gegessen zu werden“, so Charlotte Lauter (19).

„Supermärkte werfen Unmengen guter Lebensmittel weg“, so Lauter. „Diese unnötig produzierten Lebensmittel verursachen trotzdem CO2-Emissionen in ihrer Herstellung. Wenn es in Deutschland wie in Frankreich ein Gesetz gegen unternehmerische Lebensmittelverschwendung gäbe, könnte Deutschland ganz leicht CO2-Emissionen einsparen!“, erklärt Lauter ihr Engagement. „Wir fragen uns, wieso es in Deutschland nicht lange schon so ein Gesetz gibt. Es entspricht doch ganz unserer Erziehung, gutes Essen nicht wegzuwerfen, und würde der Bundesrepublik auch keinerlei Kosten verursachen.“

[1] https://www.br.de/nachrichten/bayern/bis-die-polizei-kommt-pater-aus-nuernberg-rettet-lebensmittel,SsFhNiM

HINWEIS Wir stehen für journalistische Begleitung beim vorbereitenden Containern zur Verfügung. Wir möchten jedoch explizit darauf hinweisen, dass es sich dabei um eine Straftat handelt. In Deutschland muss man zwar nur bei gewissen besonders schweren Straftaten die Behörden kontaktieren, sobald man von ihrer Planung erfährt (§ 138 StGB). Trotzdem empfiehlt sich eine Abklärung mit einer Rechtsabteilung.