Offener Brief an Augsburger Stadtrat zum Bauvorhaben in der Hallstraße

Hier: Offener Brief zu den Bauvorhaben in der Hallstraße als PDF

Forderung zur sicheren Umgestaltung einer verkehrsberuhigten Hallstraße

Sehr geehrte Augsburger Stadträt*innen,

Sehr erfreut haben wir zur Kenntnis genommen, dass Sie sich der unerträglichen Situation in der Hallstraße annehmen. Es ist dringend notwendig, dass die Sicherheit der Schüler*innen der Holbein- und der Ulrichschule gewährleistet wird. Daher begrüßen wir, dass im Bauausschuß am Mittwoch den 12.3. über eine Maßnahme zur Beendigung des Ist-Zustandes diskutiert wurde. Wir haben aber leider grundlegende Zweifel daran, dass Ihr Lösungsvorschlag, wie der Zeichnung zu Sitzung zu entnehmen, eine tatsächliche Verbesserung bewirkt.

Das betrifft zunächst die Einrichtung einer Spielstraße. Denn dies erlaubt es weiterhin, die Hallstraße für den Durchgangsverkehr zu nutzen. Das aber ist aus unserer Sicht der grundlegende Fehler in der momentanen Situation, der dadurch gar nicht tangiert wird. Es wäre deutlich sinnvoller, die Hallstraße nur noch für Anwohner sowie Mitarbeiter der Schulen zur Befahrung mit Kraftfahrzeugen freizugeben, um das gesamte Verkehrsaufkommen in diesem kritischen Bereich deutlich zu reduzieren.

Zudem sollen laut den Zeichnungen des Bauausschusses die bisher bestehenden Verkehrsinseln, die entscheidend dazu beitragen, den Verkehrsfluss zu beruhigen, abgebaut werden. In Kombination mit dem Verzicht auf eine zumindest teilweise Sperrung der Hallstraße bedeutet das, dass Kraftfahrzeuge sogar schneller durch die Hallstraße fahren können, was die Schwere von möglichen Verkehrsunfällen deutlich erhöht.

Noch dazu muss für diese Verschlechterung der Verkehrsinfrastruktur Geld investiert werden. Dabei gestalten sich Lösungen gelegentlich einfach, effektiv und nahezu kostenfrei. Denn zwei Schilder für eine Fußgängerzone in der Hallstraße würde die Initiative Popup-Klimacamp Hallstraße im Zweifelsfall übernehmen.

Gegen eine Verschlechterung der Situation, wie in den Zeichnungen des Bauausschusses - ohne Verkehrsinseln und mit Autoverkehr in zwei Richtungen - stellen wir uns jedoch vehement. Effektiv wäre dies eine Verschwendung von Steuergeldern, mit der Schüler*innen gefährdet statt geschützt werden.

Statt teurer Umgestaltung für die Hallstraße fordern wir, schlicht eine Fußgängerzone einzurichten - die sinkende Belastung der Straße würde dann auch weitere Kosten zur Instandhaltung sparen. Wenn Sie es nicht schaffen sollten, auf die Hallstraße als Zubringer zur Maxstraße (die ebenfalls dringend verkehrsberuhigt werden muss) zu verzichten, dann wäre zumindest eine Umwandlung in eine Einbahnstraße sowie eine Beschränkung der Befahrung auf Randzeiten unumgänglich.

Wir demonstrieren seit über einem halben Jahr wöchentlich in der Hallstraße, um auf den dortigen Missstand aufmerksam zu machen, und konnten in dieser Zeit klare Einblicke in die Problematik der Verkehrsführung durch die Hallstraße gewinnen.

Daher ist für uns klar: Geld sparen; Fußgängerzone jetzt!

Beste Grüße,

Ihre Initiative Popup-Klimacamp Hallstraße